23.11.2014

marlene van niekerk: agaat

auf ihrer farm in südafrika liegt milla zunehmend gelähmt in ihrem bett und wird von agaat, ihrer schwarzen hausangestellten, bis zu ihrem tod gepflegt; agaat, die sie als kleines mädchen noch zu zeiten der geltenden apartheitsgesetze bei sich aufgenommen hatte, um sie vor dem sicheren tod zu bewahren. unbeweglich ans bett gefesselt blickt milla auf ihr leben zurück. ein weiterer handlungsstrang sind ihre tagebücher.
wir erfahren viel aus ihrem leben: von den schwierigkeiten auf der farm, von der schwierigen ehe mit jak und von ihrem sohn jakkie, der weitgehend von agaat grossgezogen wurde und ihr letztlich näher stand als der eigenen mutter.
dieser intensive gesellschaftsroman führt uns nicht nur die unmenschlichen apartheitsgesetze und die haltung der weissen südafrikanischen gesellschaft vor augen, sondern erzählt vor allem die geschichte zweier frauen, deren gegenseitige macht- und abhängigkeitsverhältnisse sich im verlauf des lebens ins gegenteil kehren. ein buch mit einer subtil vermittelten politischen botschaft, das den beginn des untergangs einer gesellschaftsordnung vermittelt.


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