06.11.2014

mary shelley: frankenstein

wer kennt es nicht, das frankenstein-monster? oder wer hat nicht zumindest schon darüber gehört? der im ausgehenden 18. jahrhundert geschriebene roman, der als vorlage für die verschiedenen verfilmungen des stoffes diente, hat nichts von seiner aktualität verloren. darin geht es weniger um das monster und seine untaten, sondern vielmehr um dessen schöpfer. er hadert mit seiner tat, dieser schöpfung eines wesens mit intelligenz und seele, welches sich nach nichts mehr als nach akzeptanz und zuneigung sehnt. sein grauenhaftes aussehen erschreckt alle, die ihm begegnen und verunmöglichen so jeden normalen kontakt. immer wieder zurückgewiesen und vereinsamt beginnt das monster die menschen zu hassen.
die zutiefst moralische, mehr als zweihundert jahre alte geschichte, die sich mit ethischen fragen auseinandersetzt, ist nach wie vor aktuell. war damals die schöpfung eines lebenden wesens utopisch, ist die wissenschaft heute mit genmanipulation und eingriffen am erbgut dabei geister zu rufen, die sich dereinst auch gegen die menschheit wenden könnten.

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