17.11.2017

atiq rahimi: verflucht sei dostojewski

in der zeit nach der sowjetischen besetzung afghanistans erschlägt der junge stundent rassul die alte wucherin nana alia. kaum ist es geschehen, kommt ihm roskolnikow aus dostojewskis roman «verbrechen und strafe» in den sinn und dieser geschichte entlang verlaufen auch rassuls nächste tage. die leiche verschwindet, niemand klagt ihn an, er bleibt allein mit seinem schwer belasteten gewissen. verzweifelt sucht er einen richter, der ihn zur rechenschaft zieht.
dieser philosophische roman über einen jungen mann, der in einer dauernden ausnahmesituation lebt, dies in einem von kriegswirren gezeichneten land, in dem die gesellschaftlichen werte dauernd in frage gestellt werden, ist ein dichtes werk. trotz der parallelen zu dostojewskis roman ist hier eine eigenständige und bewegende geschichte entstanden.

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