13.11.2017

hugo claus: der kummer von flandern

louis, der sohn der weitverzweigten familie seynaeve, wächst vor und während des zweiten weltkrieges in flandern auf. unter den flamen gibt es viele sympathisanten der deutschen, die bei deren einmarsch sich auf der siegerseite sehen. gegen ende des krieges wendet sich jedoch das blatt. die politischen meinungen gehen quer durch louis' familie und sind grund für misstrauen und viele diskussionen. louis beobachtet und kommentiert die geschehnisse in seinem nahen familiären umfeld und in seiner heimatstadt walle als kind und jugendlicher.
der erste teil des buches widmet sich den vielen familienmitgliedern und deren leben und schicksale. im zweiten teil erlebt louis das erwachsenwerden vor dem hintergrund der ereignisse in belgien und die nachkriegszeit.
teilweise spannend, teilweise langfädig ist das buch nicht einfach zu lesen und erfordert einiges an geduld. die unzähligen verwandten und weiteren plötzlich auftretenden personen machen es nicht einfach den ueberblick zu behalten. die collageartig angelegte geschichte kommt in einer komplizierten und schwierig zu lesenden sprache daher.
am ende weiss man aber einiges mehr über die geschichte belgiens, insbesondere flanderns, und beginnt die heutigen probleme zwischen flamen und wallonen besser zu verstehen.

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