20.11.2017

philippe grimbert: ein geheimnis

der autor wächst als einzelkind seiner sportlichen eltern auf. schwächlich und geplagt von selbstzweifeln kann er die erwartungen seines vaters nicht erfüllen, leidet darunter und zieht sich in sich zurück. als jugendlicher erfährt er von louise, einer verwandten, die geschichte seiner familie, in der der vater seine jüdische herkunft zu tilgen versucht hat. die erste frau seines vaters und sein älterer halbbruder sind deportiert und in auschwitz umgebracht worden. erst später, nach seinem schulabschluss, entdeckt der erzähler in den archiven mehr und konfrontiert seinen vater damit.
trotz des grossen emotionalen potenzials der eigenen betroffenheit erzählt der autor mit einer gewissen sachlichen distanz, was dem buch eine enorme stärke gibt und tief berührt.

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