03.11.2017

joachim b. schmidt: moosflüstern

anna lieber wird mit 300 anderen frauen und männern nach dem krieg angeworben nach island auszuwandern, um dort auf einem bauernhof zu arbeiten. sie verlässt ihren mann und ihren erst vor kurzem geborenen sohn heinrich. vierzig jahre später stirbt sie und erst jetzt erfährt heinrich von seinem vater, wer seine leibliche mutter war. er reist nach island auf der suche nach dem grab und dem grund, weshalb seine mutter ihn verlassen hat. und island lässt ihn nicht mehr los. parallel dazu erzählt anna zurückblickend ihre ganze geschichte seit ihrer ankunft in island.
moosflüstern ist eine wunderbare und fantasievoll erzählte geschichte, die letztlich den grossen emotionalen unterschied zwischen heinrichs vater und mutter erklärt und damit den grund von annas weggang aufzeigt. dazu kommen die einzigartigen beschreibungen von landschaft und wetter, von kargem und archaischem leben, die beim lesen einen unausweichlichen bann ausüben. bereits in der mitte des buches hofft man, die geschichte und damit der lesegenuss möge nie zu ende gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen