der mann hat den gleichen vater wie
seine mutter. gezeichnet von dieser schande des inzestes hat er ein
schwieriges leben, das letztlich in alkohol- und gewaltexzessen
endet. seine frau hält dies alles aus, trägt ihr leiden als
schicksal, das ihr – der strenggläubigen katholikin – von gott
auferlegt ist. ihr gemeinsamer sohn, der erzähler, verlässt das
elternhaus früh, bewegt sich in der 68er-jugendbewegung, taumelt
durch verschiedene sexualbeziehungen und findet letztlich seinen
lebensweg als fotograf. aber seine familiengeschichte lässt ihn
nicht los.
vor dem hintergrund faszinierend
schöner beschreibungen von wetter, dämmerung oder landschaft geht
es um abhängigkeit und abstürze, um macht, sexualität und gewalt.
der kontrast zwischen grosser sensibilität und beinahe gefühllosem
handeln zeigt die zerrissenheit und das leiden eines menschen.
letztlich stellt sich die frage, ob suizid die lösung wäre, allem
zu entkommen. spannend ist, wie der autor mit stilistischen mitteln
die düstere geschichte mit einer für den lesenden wohltuenden
distanziertheit zu erzählen vermag.
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