23.02.2019

lukas linder: der letzte meiner art

alfred ist der jüngste und letzte sohn einer patrizierfamilie mit einer langen ahnentafel. aber die guten zeiten sind längst vorbei. seine mutter ist ziemlich verschroben, der vater spielt eine nebenrolle. alfreds älterer bruder ist die grosse hoffnung, doch der verfolgt in seinem leben andere ziele. so wird alfred gewahr, dass er die familientraditionen weiterführen muss. er will ein held werden, nach dem vorbild seines damaligen urahnen, der in der schlacht von marignano vierzig franzosen erschlagen hat. aber die bestrebungen alfreds gelingen nicht wirklich: er ist nicht zum helden geboren.
die zeitweise recht abstruse geschichte alfreds ist köstlich und voll von ueberraschungen. präzis und humorvoll werden seine vermeintlichen heldentaten geschildert. im ersten starken teil des romans wird vor allem die familie und deren geschichte beschrieben, zeitweise karikiert, ohne despektierlich zu sein. gegen ende des buches geht die spannung leider etwas verloren, alfreds beziehungsgeschichte mit ruth, die immer mehr ins zentrum rückt, hat nicht mehr die gleiche leichtigkeit und wirkt manchmal unbestimmt und ziellos.

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