bei seiner grossmutter in der heimat
konnte das kind draussen spielen und andere kinder treffen. im
fremden land, wo seine eltern arbeiten, wird es in der wohnung
versteckt, weil es in diesem land gar nicht leben darf. tagsüber
bleibt das kind, während seine eltern arbeiten, alleine in der
wohnung zurück. es lernt sich unbemerkt zu bewegen, sofort im
schrank zu verschwinden, wenn es klingelt, und keinen lärm zu
machen. aber irgendwann führt die neugier es heimlich hinaus aus der
wohnung ins treppenhaus und in wohnungen der anderen leute, wenn
diese nicht da sind. einzig einem mädchen aus dem dritten stock
vertraut das kind und gibt sich zu erkennen. in einem versteck im
dachstock treffen sie sich. aber auch der professor mit den vielen
büchern entdeckt das kind und beginnt es fürs lesen und lernen zu
begeistern.
der saisonierstatus in der schweiz
erlaubte ausländischen arbeitskräften keinen familiennachzug. unter
diesen bedingungen lebten nicht wenige kinder versteckt bei ihren
eltern, existierten offiziell nicht und konnten keine schule
besuchen. der roman handelt von diesem heimlichen, versteckten leben
und berichtet aus der sicht des kindes subtil, beinahe poetisch über
die ereignisse in diesem durchschnittlichen mietshaus. die
freundschaften und die hilfsbereitschaft der bewohner stellen der
abhängigkeit der menschen und ohnmacht dieser arbeiterleben etwas
entgegen. trotz einer eigentlich unmenschlichen geschichte ist das
buch schön zu lesen.
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