30.03.2019

dörte hansen: altes land


vera lebt seit ihrem sechsten lebensjahr im alten land. dort kam sie mit ihrer mutter nach der flucht aus ostpreussen an und wurde bei bauern einquartiert. ihr leben lang ist sie aber nicht heimisch geworden zwischen diesen menschen, ein gefühl von fremdsein ist immer geblieben. viele jahre später steht ihre nichte anne mit kind vor der türe. sie ist aus einem hippen viertel in hamburg weggegangen, weil ihr mann eine andere frau liebt. in das mittlerweile still gewordene haus kommt neues leben und damit verändert sich jenes von vera.
der roman beginnt unmittelbar nach dem krieg und handelt vor dem hintergrund der gesellschaftlichen veränderungen der folgenden jahre. liebevoll beschreibt die autorin die menschen dieser gegend und ihren umgang mit fremden: die einquartierung der flüchtlinge aus dem osten ist mit vielen emotionen verbunden und wirkt über all die jahre nach. mit viel humor und nicht wenig sarkasmus nimmt sie sich dem zusammentreffen der bauern mit ausflüglern und siedlern aus der nahen stadt an. diese emotionale geschichte ist zügig geschrieben und gut zu lesen.

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