zu
beginn des 20. jahrhunderts kommt der malteser louis bergagna nach
kirtha, einer fiktiven algerischen stadt. mit unlauteren geschäften
macht er ein vermögen und kauft viel land auf. von einer
abenteuerlichen reise in die französische kolonie cayenne kommt er
in begleitung von zwei männern zurück, die er dort als gefangene
befreit hat und die fortan seine ergebenen bediensteten sind. mit
ihnen zusammen baut er diese villa mit blick über die ganze stadt,
lässt sich zum bürgermeister wählen und heiratet später eine junge
französin. daneben hat er ein verhältnis mit einer araberin. mit
beiden frauen hat er je eine tochter. in den 1960er-jahren tobt der
kampf um algeriens unabhängigkeit, in dessen wirren bergagna ums
leben kommt. nach seinem tod geht die villa in den besitz von hâmid
kâïms vater über. während dreier nächte, die hâmid kâïm und
seine geliebte sâmira in der schon länger leer stehenden villa kahena verbringen, erzählt er
ihr die geschichte dieses hauses.
ein
komplexer roman, der auf verschiedenen ebenen spielt, die alle
irgendwie miteinander zusammenhängen, und der vor dem hintergrund
der kolonialisierung und befreiung algeriens handelt. eine stärke
des textes sind die immer wieder nur mit wenigen sätzen
beschriebenen nuancen der zwischenmenschlichen beziehungen. mit den
bildhaften beschreibungen der lebensbedingungen der verschiedenen sozialen schichten wird das buch auch zu einem zeitdokument.
10.12.2020
salim bachi: villa kahena
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