johannes kaiser kommt nach seinen
zwillingsschwestern zur welt und muss sich als kleiner bruder gegen sie behaupten.
bereits als kind ist er ein wacher kerl mit viel phantasie. als sich
seine eltern trennen, wird er in einem kinderheim untergebracht, wo
er sich nur schwer einordnen kann. schon früh lehnt er sich auf und
geht seine eigenen, von den autoritäten nicht immer gern gesehenen
wege. als jugendlicher wird ihm seine heimat liechtenstein schnell zu
klein, er klaut das moped eines freundes und fährt damit bis nach
spanien, wo er seine karriere als hochstapler beginnt. später zurück
in der heimat arbeitet er bei einer bank, entwendet dort daten über
finanztransaktionen, die er später den deutschen steuerbehörden
verkauft. dies macht ihn zum meistgesuchten staatsfeind.
das grundmotiv des romans ist eine
geschichte, die sich in liechtenstein wirklich ereignet hat. wieviel
wahrheit, wieviel fiktion? diese frage lässt sich nicht genau
beantworten, wird beim lesen aber auch immer weniger wichtig. das
buch lebt stark von seiner witzigen und erfrischenden sprache und der
phantasievoll und hochintelligent geführten handlung. der autor, mit
den lokalen gegebenheiten bestens vertraut, lotet die verhältnisse
dieses kleinen landes, in dem jede jeden kennt und alle irgendwie
miteinander verbandelt sind, bis an seine grenzen aus. faszinierend beleuchtet er die rolle der monarchie und das funktionieren des
finanzplatzes aus einer zeitweise ans sarkastische grenzenden optik.
diese mischung aus geschichtsbuch, krimi und gesellschaftsdrama birgt
spannung und unterhaltung vom besten.
26.03.2021
benjamin quaderer: für immer die alpen
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