das system der apartheid ist offiziell
abgeschafft und südafrika ist im umbruch; das leben wird immer
gefährlicher. hier handelt die geschichte von zwei befreundeten
ehepaaren. vera stark, eine weisse juristin, arbeitet für eine
stiftung, die versucht die umsiedlung der schwarzen bevölkerung zu
verhindern, ihr mann ben ist künstler und bildhauer. sie haben
ein offenes haus, in dem auch schwarze als freunde verkehren. nach
langen jahren trennen sie sich, er zieht nach london, sie bricht mit
ihrer vergangenheit, verkauft ihr haus und geht in die politik.
didymus und sibongile maqoma, freiheitskämpfer des anc, sind nach
jahren aus dem exil zurückgekehrt. während sibongile als frau
eine politische karriere macht, ist es für ihren mann schwierig, nicht
mehr in der ersten reihe zu stehen. er beginnt ein buch über die bewegung zu schreiben, was sich als schwierige aufgabe
herausstellt. ihr öffentliches engagement wird von todesdrohungen
überschattet.
es wird nie ganz klar, was die beiden
paare ausser der gesellschaftspolitischen vision eigentlich
verbindet. ihre lebensgeschichten und ihr handeln dienen eher als
hintergrund für eine exemplarische darstellung der sich verändernden
gesellschaft südafrikas. in einer komplexen und vielgestaltigen
sprache lässt uns die autorin in vielen details die auswirkungen dieses
unsäglichen systems der apartheid erahnen. die genaue kenntnis der
lebensumstände und die faszinierende analyse der vehältnisse in der
dortigen bevölkerung lassen das buch zu einem zeitdokument werden,
das zu lesen keinen moment lang trocken, belehrend oder langweilig
wäre.
20.03.2021
nadine gordimer: niemand der mit mir geht
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