12.03.2021

bov bjerg: serpentinen

der vater ist auf der schwäbischen alb aufgewachsen, heute lebt er in berlin. mit seinem sohn macht er eine reise in die welt seiner kindheit und trifft dort auf seine vergangenheit. seine eltern und grosseltern waren kriegsflüchtlinge aus dem osten und hatten keinen leichten stand. sein vater und sein grossvater haben sich das leben genommen. er selbst war oft aussenseiter. der sohn betrachtet diese ihm fremde welt mit den augen eines kindes und stellt immer wieder fragen, die andere perspektiven in die geschichte bringen.
hinter einer vagen handlung erscheint in diesem etwas collageartigen text die begegnung mit der vergangenheit und mit einem stück deutscher familiengeschichte. sowohl die auseinandersetzung damit, als auch die von generation zu generation vererbte depressionskrankheit lässt sich nicht immer einfach nachvollziehen: bleibt oft irgendwie an der oberfläche. die stärksten momente für mich waren die beschreibungen der reaktionen der dorfbewohner auf die flüchtlinge.

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