hawaii ist hier keine insel mit
rauschenden palmen – hawaii heisst das stadtviertel zwischen
industrieanlagen und bahntrassen, in dem vor allem türkische
arbeiter mit ihren familien leben. hierher kehrt kemal zurück,
nachdem seine vielversprechende fussballerkarriere wegen eines
unfalls ein abruptes ende genommen hat. auf der suche nach sich
selbst und seiner zukunft verbringt er die tage. er trifft auf alte
bekannte, frühere freunde und versucht wieder mit sina, seiner
früheren freundin, zusammenzukommen. gleichzeitig beginnen unruhen,
die in einen richtigen strassenkampf zwischen neo-nazis und den
migranten ausarten. kemal gerät, obschon er sich immer aus
handgreiflichkeiten herauszuhalten versucht, mit hinein ins
geschehen. danach will er nur noch weg von da.
aus der optik von kemal, der eine
gewisse distanz zum geschehen zu halten versucht, wird hier die
lebensrealität von jugendlichen aus migrantenfamilien aufgezeigt.
gewalt, beleidigungen, unterdrückung, denen sie ausgesetzt sind,
werden ebenso kritisch gesehen, wie die strukturen und
machtverhältnisse innerhalb ihrer familien und gemeinschaft. der
ungeschminkte einblick in das leben dieser parallelgesellschaft ist
manchmal etwas überzeichnet, gleitet aber nie ins plakative ab.
erfrischende momente, wie die dialoge mit seinem auto, lassen beim
lesen hin und wieder auch etwas aufatmen. das buch – in einer
klaren und direkten sprache geschrieben – vermag bis zum schluss
die spannung zu halten.
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