als jamshids frau von den
revolutionsgarden umgebracht wird, ist auch er mit seinen beiden
söhnen im iran nicht mehr sicher und entscheidet sich zur flucht
nach deutschland. in berlin findet er sich in einem arabisch
dominierten umfeld wieder und hält sich mit taxifahren über wasser.
in der schule freundet sich saam, sein älterer sohn, mehr oder
weniger freiwillig mit heydar, einem libanesischen mitschüler an.
bald gehört er zu einer gang jugendlicher, die schon früh durch
kleinkriminelle handlungen auffallen. zunächst als kleiner
mitläufer, der als iraner nie wirklich dazugehört, beginnt er sich
zu wehren und wird zu einem akzeptierten gruppenmitglied. diebstähle,
drogenhandel, erpressung, schlägereien werden routine, bis saam
einmal zu weit geht und für vier jahre im gefängnis landet. in
dieser zeit denkt er viel über sein leben nach, was vieles für ihn
verändert. bei seiner entlassung wartet nicht nur heydar auf ihn,
noch jemand anderes hat etwas mit ihm abzurechnen.
mit einer präzision und klarheit
werden die mechanismen dieses milieus in berlin neukölln vermittelt.
der titel des buches beschreibt treffend die aufsteigende stellung
saams in der gruppe. daneben erfährt man die not der
migrationsfamilie, die unfreiwillig in dieses umfeld gerät, deren
werte in frage gestellt werden und deren lebensbedingungen kaum
akzeptierbar sind. beeindruckend wird alles in der sprache dieser
jugendlichen erzählt, die fremd und zeitweise schwer verständlich
wirkt, aber gerade dadurch die stimmung sehr direkt vermittelt. ein
spannender roman, der den blick auf einen sozialen brennpunkt
richtet, der oft ignoriert wird.
16.03.2024
behzad karim khani: hund wolf schakal
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