21.03.2024

gianna olinda cadonau: feuerlilie

vera fährt in ihr bergdorf, um dort im haus ihrer familie eine arbeit fertig zu schreiben. im zug ihr gegenüber nimmt sie einen mann wahr, der am gleichen ort aussteigt. später treffen sie sich zufällig auf der strasse. ein erstes kleines gespräch, ein besuch in der dorfbeiz sind die ersten schritte einer freundschaft, die vielleicht mehr zu werden verspricht. aber kálmáns eigene vergangenheit, eine nicht näher beschriebene fluchtgeschichte, verfolgt ihn. träume und aengste bestimmen einen teil seines lebens. vera kommt dies wegen der erfahrung mit ihrer psychisch kranken schwester sophia nicht unbekannt vor. als diese zu besuch kommt, treffen sie sich zu dritt und es verändert sich alles. die anfänglich subtile freundschaft zwischen den beiden beginnt sich zu verlieren.
in einer schönen und eigenen sprache beginnt der roman vielversprechend mit einer gewissen spannung.die parallelen zwischen den psychischen leiden von kálmán und sophia treten immer mehr in den vordergrund. vieles bleibt aber im ungewissen, oft nur angedeutet, was raum für die eigene phantasie lässt und trotzdem der geschichte dieser menschen eine gewisse klarheit gibt. der text trägt zudem dazu bei, eine besondere stimmung zu erzeugen. ich werde mit meinen vorstellungen und bildern aber letztlich etwas alleine gelassen. das faszinierende ist, wie der ausgang des buches ein so anderer ist, als ich es zu beginn erwartet habe.

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