pão de açúcar ist die nicht
fertiggestellte bauruine für ein einkaufszentrum in porto. hier
entdeckt rafa im untersten geschoss die obdachlose transsexuelle
gisberta, die in dieser provisorischen bleibe krank und geschwächt
mehr vegetiert als lebt. rafa, selbst elternlos in einem
erziehungsheim lebend, bringt ihr am nächsten tag etwas essen und
beginnt, sich um sie zu kümmern; eine fragile freundschaft entsteht.
er weiht seine freunde ein, die ihm helfen gisberta zu unterstützen.
als fabio – ruchloser anführer einer gefürchteten gang aus dem gleichen heim – auftaucht, wendet sich das blatt. mit seinen
freunden beginnt er die transfrau, die in seiner vorstellung nichts
wert ist, zu schlagen und wendet grobe gewalt an. rafa und seine
freunde geraten unter dem druck von fabio auch in diese
gewaltspirale. so bleibt für gisberta keine chance.
exemplarisch erzählt der autor von
machtverhältnissen und abhängigkeiten. fehlender mut und mangelnde
zivilcourage lassen die geschichte ein katastrophales ende nehmen.
die vielen verschiedenen menschlichen regungen zwischen liebe und
hass, die emotionen der jugendlichen und die aufrüttelnd treffende
milieubeschreibung sind die stärken dieses romans. die vorkommenden
gewaltexzesse sind nur schwer auszuhalten.
das buch arbeitet eine wahre geschichte
auf, die sich abseits der touristischen hotspots in porto ereignet
hat. im jahr 2006 wurde eine obdachlose transfrau in porto von
zöglingen einer katholischen erziehungsinstitution geprügelt und
letztlich ermordet. mit der romanhaften aufarbeitung wird der
damaligen ereignisse gedacht. ein wichtiger literarischer beitrag zum
thema hassverbrechen an lhbtq-menschen.
14.08.2024
alfonso reis cabral: aber wir lieben dich
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