schnell wird die identität des toten
mannes klar. amer hat all seine papiere auf sich, darunter einen
abschlägigen bescheid seines asylgesuches. die todesursache ist eine
blausäurevergiftung. kommissar schneider beginnt mit den
ermittlungen. im asylzentrum geht er ersten hinweisen nach, befragt
den zimmergenossen murad. so erfährt er wie amer und murad sich auf
der flucht in die schweiz kennengelernt haben und ein paar geworden
sind. beide haben ihre heimat verlassen, weil sie als junge schwule
männer dort keine zukunft sehen. vor ihrem kulturellen hintergrund
tun sie sich mit einem outing schwer, was teilweise ihre chancen auf
ein bleiberecht vermindert. aber kommissar schneider, der selbst mit
einem mann zusammenlebt, erahnt schnell welche probleme sich stellen.
suizid, hasskriminalität oder beziehungsdelikt, alles ist möglich.
eine zweiter mord bringt ihn und sein team auf die spur.
es ist ein süffig zu lesender krimi
mit einem überraschenden ende, der das spezifische problem von
queeren asylsuchenden thematisiert und dafür auch von «queeramnesty
schweiz» unterstützt und gelobt wird. es gelingt jedoch nicht, eine
emotionale nähe zu den opfern aufzubauen, zu sehr stehen
theoretische passagen über deren nöte und aengste im vordergrund.
der sehr mit schwulen männern und regenbogenfamilien – diese
idealisierend – angefüllte text erreicht als zielpublikum eher
leserinnen und leser, die zu dieser thematik bereits sensibilisiert
sind. sich in ähnlicher weise oder gleichartig wiederholende
ereignisse und handlungen lassen längen aufkommen, viele clichés
werden bedient, was beim lesen etwas zermürbt.
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