der bericht beginnt am vorabend eines
ereignisses, das für ihn alles vollständig verändert. ein schöner
abend mit einem theaterbesuch ist der letzte abschnitt seines
bisherigen lebens. als er am nächsten morgen in der
redaktionskonferenz von charlie hebdo in paris sitzt, dringen zwei
terroristen in die räume ein und schiessen um sich. einige seiner
kollegen sind sofort tot, einige überleben. philippe lançon bleibt
schwerverletzt liegen und erlebt das grauen bei vollem bewusstsein.
sein rechter unterkiefer ist durch einen schuss zerfetzt. was folgt
ist ein monatelanger krankenhausaufenthalt mit unzähligen
operationen. ein langwieriger genesungsprozess mit rückschlägen und
fortschritten reduzieren ihn immer wieder auf schmerzen und leiden.
in der kleinen geborgenen welt seines zimmers besuchen und
unterstützen ihn seine freunde, hier beginnt er auch schon wieder zu arbeiten.
aerztinnen, das pflegepersonal und die zu seiner bewachung
abgestellten polizisten werden zu mehr als professionellen
bezugspersonen. der anschlag hinterlässt nicht nur körperliche
verletzungen, das ueberleben wird zeitweise lebensbedrohlich. auch in
momenten der verzweiflung verliert er aber seinen lebensmut nicht und
führt den kampf zurück ins leben, der ihn mit einigen unerwarteten
schwierigkeiten konfrontiert.
mit einer enormen präzision beschreibt
philippe lançon seine gefühle, befindlichkeit und beobachtungen
während dieses langen spitalaufenthaltes und trotzdem kann man beim
lesen sein unfassbares leiden nur erahnen. dazwischen leuchten immer
wieder schöne momente guter begegnungen und fortschritte in der
genesung auf. sein humor und sein zeitweise etwas sarkastischer blick
auf die ihn umgebende und umsorgende welt lassen hoffen, dass er die
herausforderung schafft. seine reflexion über abhängigkeit und
macht als patient, über nähe und distanz zwischen ihm und dem
personal werfen ein differenziertes licht auf dieses komplexe gefüge
eines krankenhauses. letztlich sind es die menschlichen stärken
einzelner, die ihm weiterhelfen, zurück zu sich zu finden und auch
seine angst vor der entlassung zu bewältigen. dieses buch ist ein
eindrückliches zeugnis davon, wie ein mensch eine existenzielle
krise durchlebt und bewältigt.
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