in form eines briefes an seinen neffen
berichtet james baldwin von seinen eigenen erfahrungen und seinen
erkenntnissen über das leben der schwarzen in den vereinigten
staaten. zum ersten mal widerfährt ihm ein uebergriff weisser
polizisten im zehnten lebensjahr, er sieht seine altersgenossen in
drogen- und alkoholkonsum abstürzen und er findet zunächst über
seinen glauben und die aktivitäten in der kirche halt. er braucht
einen enormen willen, seinen weg zu gehen. hundert jahre nach der
abschaffung der sklaverei ist die gesellschaft noch weit entfernt von
der gleichberechtigung. er beschreibt, wie jedes schwarze kind bereits
früh realisieren muss, wo sein platz sein wird und welchen einfluss
dies auf das zukünftige leben haben kann.
dieser visionäre text ist bald 60
jahre alt und hat nichts von seiner aktualität verloren. james
baldwin beschreibt nicht nur die immer noch massive benachteiligung
der schwarzen sondern analysiert auch präzis und schonungslos die
haltung und das denken der weissen. er entwirft aber keine anklage
nach einem schwarz-weiss-schema, sondern zeigt auf, wie tief alle –
weisse wie schwarze – in diesen mustern gefangen sind und kaum
herausfinden. auch schlägt er einen bogen zur situation in europa,
wo die einwanderung von menschen aus afrika später und unter anderen
vorzeichen stattfindet. er versteht es, mögliche
handlungsperspektiven aufzuzeigen und diesem buch damit eine
versöhnliche note zu geben.
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