24.07.2020

joël dicker: das verschwinden der stephanie mailer

die ganze geschichte handelt in einem kleinen ort ausserhalb von new york an der ostküste der usa. nachdem vor zwanzig jahren eine grauenhafte bluttat aufgeklärt schien, beginnt die journalistin stephanie mailer, diesem gewaltverbrechen erneut nachzuforschen. sie behauptet, die damaligen ermittler, zwei junge beamte der state police, hätten sich getäuscht. kurz darauf verschwindet die junge journalistin. die beiden polizisten, die damals den täter überführt hatten, beginnen den fall wieder aufzurollen. die örtliche polizei ist wenig begeistert davon, aber anna, eine neue kollegin vor ort arbeitet mit ihnen zusammen. neue und überraschende erkenntnisse und ein paar weitere morde führen zum wirklichen täter, der noch im ort lebt.
die vielfältige und verschlungene handlung geht weit über einen kriminalroman hinaus. während das verbrechen langsam aufklärt wird, blickt man auf das leben und die politischen machtverhältnisse in diesem städtchen und erfährt viel über die beziehungsabgründe, die sich hinter den fassaden der schmucken häuser mit akkurat gepflegten vorgärten verbergen. die treffende beschreibung der strukturellen probleme der örtlichen polizei könnte aktueller nicht sein. faszinierend ist auch die darstellung, wie die persönlichen lebenserfahrungen der menschen den verlauf der geschichte beeinflussen. erst ganz zum schluss führt der autor die indizien überraschend zusammen und schafft damit einen roman, der richtig süchtig macht und in einem zug gelesen werden will.

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