22.06.2013

markus werner: am hang

eigentlich ist die erste begegnung rein zufällig. der junge anwalt clarin setzt sich zum älteren lehrer loos im vollbesetzten restaurant, weil sonst kein tisch frei ist. nur sehr zögerlich kommt ein gespräch in gang, das aber bald die ebene der belanglosigkeit verlässt. zwar zunächst widerstrebend aber zunehmend mehr erzählt loos von seiner geliebten frau, die gestorben ist. daran zerbricht er beinahe, während sein gegenüber gerne und lustvoll lebt. ihre gespräche bringen die zwei so verschiedenen männer einander näher. zu einem dritten treffen erscheint loos nicht mehr und lässt sich auch nicht auffinden. und erst spät beginnt man zu ahnen und noch später wird es gewissheit, wie nahe die beiden lebensgeschichten der beiden sind.
es ist eine freude diesen tiefgründigen und philosophischen gesprächen zu folgen. immer weniger bleibt im ungewissen, immer klarer und unmissverständlicher kommen die fakten an den tag. trotz der nicht einfachen thematik leicht und spannend zu lesen.

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