28.06.2013

thomas meyer: wolkenbruchs wunderliche reise in die arme einer schickse

jung und aus einer orthodoxen jüdischen familie stammend studiert mordechai wolkenbruch an der uni und arbeitet teilweise im väterlichen geschäft. seine mutter versucht ihn, der nun doch schon 25 jahre alt ist, zu verheiraten, er aber ist fasziniert von laura, einer nichtjüdischen mitstudentin. letztlich landet er nicht nur in den armen sondern auch im bett der schickse. zuhause wird er vor die tür gestellt, die mutter ist unversöhnlich, der vater hat ein gewisses verständnis für seinen sohn. motti, wie mordechai genannt wird, folgt seinem herzen, tut sich zu beginn schwer im nichtjüdischen leben und beginnt seinen weg zu finden.
diese geschichte ist – wie selten eine – unterhaltsam, rasant, aber auch feinfühlig und bewegend geschrieben. für mich tat sich beim lesen eine welt auf, die mir bisher fremd war, von der ich bestenfalls vom hörensagen wusste. treffend und mit viel witz werden die figuren und das leben einer jüdisch-orthodoxen familie dargestellt. selbstironisch und zielsicher werden alltägliche und besondere ereignisse beschrieben. selten habe ich beim lesen eines buches so viel und stark gelacht, dass mir das weiterlesen jeweils für einen moment unmöglich war, sei es weil ich vor lauter lachen die augen voll tränen hatte oder es mich so schüttelte, dass mir das buch aus den händen fiel. ein einzigartiges werk, erfrischend, tiefgründig, aktuell und emotional.

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