als
wolfgang neu in die klasse kommt, dauert es nur kurz und er und
friedeward werden schnell mehr als beste freunde. in den 1950er
jahren in einer katholischen kleinstadt muss ihre liebe, die für die
menschen um sie herum als sünde gilt, ein geheimnis bleiben. die
grösste angst aber hat friedeward vor seinem strengen vater, der bei
der erziehung seiner kinder vor körperlicher züchtigung nicht
zurückschreckt. auch als sie beide von zuhause weg sind und in
leipzig -- in einem viel liberaleren umfeld -- studieren, sind sie
vorsichtig. sie lernen ein lesbisches paar kennen und kommen auf die
idee, dass eine heirat von jacqueline mit friedeward eigentlich die
beste tarnung wäre. für wolfgang eröffnet sich die möglichkeit in
berlin weiter zu studieren. die trennung ist schwer, bringt
entsagung, sehnsucht aber auch entfremdung mit sich.
in
diesem roman, der sich letztlich zur lebensgeschichte friedewards
fügt, finden einige elemente zusammen: zwei männer finden trotz der
schwierigen, ja beinahe unmöglichen situation zueinander, sie
bestehen und gestalten ihre beziehung versteckt und später formt sie
der schmerz der trennung, jeder auf seine weise. kurz nach dem
zweiten weltkrieg in der noch jungen ddr wird das private leben immer
wieder von gesellschaftlichen und politischen bedingungen stark
beeinflusst: eindrücklich,
wie die historischen tatsachen zutage treten.
es ist
ein buch, das ich kapitel für kapitel wohldosiert gelesen habe.
schon in der mitte fürchtete ich am ende anzukommen und den
lesegenuss nicht mehr zu haben.
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