da sind zwei geschichten. die eine ist
die von opoe, der holländischen grossmutter, deren leben voller
geheimnisse ist. sie heiratet und folgt ihrem mann in die schweiz, wo
sie nie ganz heimisch wird. nach ihrem tod fährt ihr enkel nach
holland und trifft dort einige alte verwandte. aus deren erinnerungen
und erzählungen entsteht das bild einer eigenwilligen und
selbstbestimmten frau, die nicht nur damit lebt, von ihrem mann
betrogen zu werden, sondern sich auch ihr eigenes leben einrichtet.
die andere geschichte ist die des
autors, des enkels, der offene und freie liebesbeziehungen sucht.
dieses nicht einfache bestreben, das zuweilen wegen trauer,
eifersucht und anspruch an treue an grenzen stösst, beschreibt er
mit einer faszinierend eindringlichen anschaulichkeit.
trotz der immer wieder langen und
komplexen sätze ist der text gut verständlich und erzeugt schöne
und spannende stimmungen. gerne hätte ich mehr über die geschichte
der grossmutter erfahren, vieles bleibt nur angedeutet und ungenau.
was die beiden parallel geführten stränge verbinden soll, hat sich
mir wenig erschlossen. der gegensatz zwischen der offensichtlichen
abgeklärtheit der grossmutter und dem zweifelnden und suchenden
enkel ist zwar interessant, aber findet irgendwie nicht zusammen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen